Volker Arntz berichtet von den Erfahrungen seiner Schulpreisträgerschule Hardtschule Durmersheim mit ‘asynchronem Lernen’.
“Wir denken das System Schule vom jungen Menschen her”, erklärt Volker Arntz, Schulleiter der Hardtschule Durmersheim. Dafür hat die Gemeinschaftsschule 2019 den Deutschen Schulpreis bekommen. Auch im Jahr 50 des Bestehens der Don Bosco Berufsschule entwickelt sich das Team weiter. Das Kollegium hat Arntz eingeladen. Der Schulleiter aus Baden-Württemberg ist Experte für “asynchrones Lernen”. Asynchron heißt Lehren und Lernen, wenn der Unterricht weniger frontal oder zeitgleich für “alle” Schüler einer Klasse geplant wird. Lehren und Lernen finden individuell oder in kleinen Gruppen und zeitlich versetzt statt. “Die Schüler lernen, wenn es für sie dran ist”, erklärt Arntz.
Warum werden Formen des asynchronen Lernens in der Don Bosco Berufsschule immer wichtiger? Weil gemeinsam mit den anderen regionalen Berufsschulen im “Netzwerk berufliche Schulen Mainfranken” für möglichst viele Schülerinnen und Schüler inklusive Wege gesucht und gefunden werden. In der Folge besuchen weniger Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Fachklassen im eigenen Haus. Um Klassen zu bilden, braucht es häufiger eine Jahrgangsmischung oder verwandte Berufe erhalten gemeinsame Bildungsangebote. Der wachsenden Heterogenität versuchen die Kolleginnen und Kollegen der Don Bosco Berufsschule mit “asynchronem” Lehren und Lernen zu begegnen.
Helfen kann die fortschreitende Digitalisierung der Schule. Viele Unterrichtsvorbereitungen und Materialien tauscht das Kollegium über eine eigene “Schulcloud” aus. Für die vielen unterschiedlichen Bedarfe und Inhalte stehen sie dann in einem “virtuellen Raum” zur Verfügung. Obgleich die Schülerinnen und Schüler im selben Klassenraum sitzen, arbeiten sie doch an sehr unterschiedlichen Inhalten oder auf unterschiedlichen Niveaus. So der Plan. Kein Wunder, dass Arntz auf mehr als interessierte Zuhörer trifft. Schulleiter Dr. Harald Ebert bewundert sein Kollegium: “Die zunehmende Heterogenität unserer Schülerschaft ist eine sehr große Herausforderung”.
Von: Harald Ebert (Schulleiter, Don Bosco Berufsschule)
