Handverlesen hatten die Schülerinnen und Schüler der Berufsqualifizierungsmaßnahme BQM ihre Zuschauerinnen und Zuschauer eingeladen. Klassenleiter Ben Schneider kennt den Grund: “Gefühle anzusprechen, zu bearbeiten und dann noch auf die Bühne zu bringen ist sehr persönlich und kann schon sehr nahe gehen”. Worum es ging, erfuhr das Publikum im Prolog von Nelly: “Wir das Forschungsteam der Don Bosco Akademie sind einige Wochen in die Welt der Gefühle abgetaucht (natürlich mit der entsprechenden Bewegung auf der ganzen Bühne) und möchten nun unsere Erkenntnisse mit ihnen – unserem Publikum – teilen, denn jeder hat sie”. “Dann ruft nein” singt der Chor der jungen Schauspieler “Gefühle”. Gefühls-Chaos, wer kennt das nicht. Die Zuschauer waren sehr berührt. Dabei sein zu dürfen, war ein Vertrauensbeweis und eine besondere Ehre. Umso bemerkenswerter, dass die jungen Leute ihre Erfahrungen jetzt auch in den Medien veröffentlichen wollen.
Möglich war der Tanz auf dem Gefühls-Drahtseil, aufgespannt zwischen Scham und Befreiung, zwischen Lachen und Weinen, mit der so einfühlsamen und erfahrenen Theaterpädagogin Christina Voss (Stadttheater Würzburg). Gefördert von der Neumayer-Stiftung und unterstützt von der Modell-Integrationsgesellschaft trafen sich die jungen Künstlerinnen und Künstler seit Beginn des Jahres regelmäßig im Theaterraum des benachbarten Don Bosco Berufsbildungswerkes. “Eine tolle Location”, sagt Nelly und dankt für die Möglichkeit. Manche Themen brauchen den guten und sicheren Raum ganz besonders.
Dem Warm-up in Form von Aufwärmspielen, der Wiederholung des bisher erarbeiteten Inhalts folgte die mühsame Arbeit am nächsten Schritt des Stücks.
Jetzt war es soweit: Auf dem Programm standen die Generalprobe und die Aufführung. “Unsere Schule habt ihr reich beschenkt. Dank euch allen”, freute sich Schulleiter Harald Ebert mit den jungen Künstlern und dem Publikum.
Von: Harald Ebert (Schulleiter, Don Bosco Berufsschule)