Junge Menschen einer Berufsqualifizierungsmaßnahme der Don Bosco Berufsschule besuchten mit Lehrkräften die Gedenkstätte Konzentrationslager Flossenbürg.
Ein Schüler berichtet: “Es ist wichtig zu erfahren, was in der Zeit zwischen 1933 und 1945 in Deutschland geschehen ist. Wir erlebten einen Teil der deutschen Geschichte, den wir nicht vergessen dürfen”. Für unsere Demokratie ist es überlebenswichtig, sagt Klassenleiter Ben Schneider, dass “die Schülerinnen und Schüler aus der Geschichte lernen. Das Grauen des nationalsozialistischen Wahnsinns darf sich nie wiederholen”.
Jessica schreibt: “Es war gut, dass wir dorthin gefahren sind, sonst hätten wir nicht erfahren, wie schlimm es war.” Ali und Lisa-Marie empfinden es als unerträglich, dass die Gefangenen nicht mit Namen angesprochen wurden, sondern eine Nummer bekamen. “Die Menschen wurden dadurch wertlos. An diesem Ort sind viele schreckliche Dinge passiert. Wir hatten große Angst. Aber als wir wieder nach Hause kam, erzählten wir unseren Freunden, was wir gesehen haben.”
Emil und Nelly beunruhigte das Leben im KZ. “Sie mussten Lederschuhe mit einer Holzsohle tragen, die hart und schwer waren und die es nur in zwei Größen gab. Als Kleidung bekam jeder Gefangene ein Hemd, eine Hose und eine Mütze. Es gab keine Kleidung zum Wechseln. Die Gefangenen hatten einen Löffel aus Blech, den sie nicht verlieren durften. Der Löffel war für die Suppe. Die Suppe bestand aus Wasser und schlechtem Gemüse. Außerdem mussten die Menschen ein Symbol tragen, das zeigte, zu welcher ‘Gruppe’ die Gefangenen gehörten. Homosexuelle bekamen ein rosafarbenes, ‘Asoziale’ ein schwarzes oder politisch Gefangene ein rotes Dreieck. Die Gefangenen mussten sehr hart in einem Steinbruch arbeiten. Die Seele der Menschen wurde ihnen dort genommen. Eine Flucht aus dem Lager war für die Häftlinge unmöglich. Das gesamte Gelände war mit einem elektrischen Zaun eingegrenzt. Die Gefangenen haben in Baracken geschlafen. Häufig mussten 4 oder 5 Häftlinge ein Bett teilen.”
Im KZ Flossenbürg waren von 1938 bis 1945 ungefähr 100.000 Menschen eingesperrt. Der bekannte Dietrich Bonhoeffer wurde am 09.04.1945 im KZ Flossenbürg im Alter von 39 Jahren ermordet.
Von: Ben Schneider (Klassenleiter und Schülerinnen der Don Bosco Berufsschule)